Wenn wir Bremen hören, erinnern wir uns spontan an das Märchen mit den Bremer Stadtmusikanten, die mit ihrem spektakulären Auftritt die bösen Räuber aus dem Bremer Rathaus vertrieben. Seitdem erinnert ein Denkmal mit Esel, Hund, Katze und Hahn an dieses unglaubliche Ereignis.

Damit sich derartiges Ungemach nicht wiederholt, wacht der Roland beständig am sehenswerten Rathaus.

Vor dem Start versammelten sich hier hunderte Läufer und Zuschauer, die sich bei zünftiger Livemusik einheizen ließen. Das war auch nötig, denn trotz strahlend blauem Himmel und Sonnenschein zeigte das Thermometer frische zehn Grad an.

Pünktlich um 9:30 Uhr fiel dann der Startschuss zum 12. sbw Marathon Bremen.

Die Strecke war vom Veranstalter zu einem interessanten Mix aus Stadt- und Landschaftsmarathon geformt worden. Der Kurs führte gleich nach dem Start aus die Stadt hinaus in Richtung Weser. Dann ging es viele Kilometer direkt am Ufer entlang, hinüber über das Weser Sperrwerk bevor die verschiedenen Stadtteile mit ihren Sehenswürdigkeiten passiert wurden. Auf den letzten 16 Kilometer bekamen die Marathonläufer Verstärkung von den Startern über die Halbmarathondistanz. Diese hatten bisher nur 5 Kilometer in den Beinen und gaben dem schwächer werdenden Marathonfeld noch mal einen Motivationsschub.

Neben diesen beiden Läufen hatte der Veranstalter auch noch die 10 Kilometer im Programm. Diese Strecke wurde von der großen Masse bestritten und führte die letzten 5 Kilometer auf die gemeinsame Hauptstrecke. Der emotionalste Höhepunkt war für alle Läufer eine Ehrenrunde im Bremer Weser Stadion, bei der jeder Teilnehmer vom Stadionsprecher persönlich abgeklatscht wurde.

Die Veranstaltung wurde begleitet von tausenden interessierten Zuschauern. An jeder Ecke sammelten sie sich, selbst an entlegenen Punkten wie dem “Speicher 1” setzten sich die Menschen in die Sonne und warteten auf die Läufer, um diese dann ausgiebig anzufeuern. Zum Zieleinlauf der Marathonläufer war am Ziel kein Durchkommen mehr. Schon bei Kilometer 41 nahmen die Zuschauer die Finisher in Empfang. Unterstützt von einem lauthals, einpeitschenden Ziel-Sprecher wurden die Läufer regelrecht ins Ziel getragen.

Bereits zum sechsten Mal gewann Oliver Sebrantke die 42,195 km an der Weser. Mit einer Zeit von 2:32:14 Stunden blieb er nur knapp über der 2:30-Stunden-Grenze. Der zweite Platz ging an Jan Kaschura in 2:32:46 Stunden. Georg Dittrich belegte in 2:37:08 Stunden den dritten Platz. Bei den Damen setzte sich Martina Günther in 3:06:54 Stunden mit deutlichem Abstand gegen die Konkurrenz durch. Kathrin Hoffmann (3:14:57 Stunden) kam acht Minuten nach ihr ins Ziel und errang damit Platz zwei. Elisabeth Frewer wurde in 3:22:56 Stunden Dritte beim Bremen-Marathon 2016.

Aus Dessau-Roßlau waren nur Simone und Ecki Pöhle am Start. Simone absolvierte die 10 Kilometer in 00:54:33 h und wurde damit 14. in der AK W50. Den Marathon lief Ecki in einer Zeit von 03:51:30 h. Mit diesem Ergebnis wurde er 34. in der AK M55.

Für alle war der Bremen-Marathon ein ganz großes Erlebnis und für Nachahmer ein heißer Tipp. Die Strecke ist schnell und im Ziel gibt es eine wunderschöne Medaille mit den Helden der Stadt, den Bremer Stadtmusikanten.

Eckhard Pöhle

Kategorien: Wettkampf